Auch ohne Stammpasseuse Nora Sacher, dafür mit de Azevedo Camargo, schlagen die Glarnerinnen überraschend Volleya Obwalden und kommen damit den Playoffs sehr nahe.
Obwalden chancenlos
Glaronia überraschte in allen Belangen: Mit druckvollem Service wurden die Innerschweizerinnen fast an die Wand gespielt. Trainer Nik Buser wusste nicht, was im geschah; beim Stand von 2:9 nahm er bereits die zweite Auszeit, bei 2:12 wechselte er zwei Spielerinnen. Glaronias Veselina Arshinkova konnte zwölfmal in Serie servieren. Nur im dritten Satz gelang es den Gästen, ihre Stärken ausspielen, ansonsten war Glaronia jederzeit überlegen.
Hektische Vorbereitungen
Die Woche vor dieser wichtigen Partie war überhaupt nicht nach dem Geschmack von Glaronia-Trainer Romeu Beltramelli gelaufen, der am liebsten immer zwölf Spielerinnen im Training hätte. Alina Hofacher wurde krank, und im Wissen, dass keine fitte Aussenangreiferin mehr zur Verfügung stand, hatte man eiligst Thais de Azevedo Camargo transferiert. Als dann am Freitag auch noch Passeuse Nora Sacher wegen Grippe ausfiel, schien die angestrebte Überraschung unmöglich.
Glaronia zeigt Charakter
Es war die Frauschaft von Captain Bojana Marjanovic selbst, die nun Stärke demonstrierte. Dass mit de Azevedo Camargo eine Profispielerin auf der Ersatzbank sass, beruhigte natürlich. Auch die Einwechslungen der Brasilianerin in zwei wichtigen Phasen, halfen enorm. Möglich wurde der Sieg jedoch nur dank der erstaunlichen Leistung von Ersatzpasseuse Namgyal Desam: Die 19-jährigen Jus-Studentin strahlte Selbstvertrauen aus, spielte technisch sauber und taktisch klug. Die grosse Unterstützung durch das Team, allen voran durch die Bulgarin Veselina Arshinkova, bestärkte sie.
Volleya Obwalden kämpft sich zurück
Auch im dritten Satz schienen die Glarnerinnen alles im Griff zu haben, auch wenn ihr Spiel nicht mehr gleich druckvoll war. Die Innerschweizerinnen gaben sich aber noch nicht geschlagen. Mackenzie servierte, erzielte das erste Ass für Obwalden, doch Libera Tina Lenzinger parierte dann ihre Sprungaufschläge. Auch ohne die Brasilianerin Kerley Lehnen Becker spielte Volleya Obwalden nun stark und gewann den dritten Satz.
Glarnerinnen auf Playoffkurs
Im vierten Umgang liess Glaronia nichts mehr anbrennen. Mit platzierten Aufschlägen von Namgyal Desam setzten sie sich leicht ab, und als dann beim Stand von 16:14 Thais de Azevedo Camargo ins Spiel kam und ebenfalls souverän servierte, war der Sieg im Trockenen. Für die definitive Qualifikation reicht ein 3:2-Sieg aus den letzten beiden Partien gegen Baden und Luzern – beide Teams sind eher schwächer als die Glarnerinnen.
VBC Glaronia - Raiffeisen Volleya Obwalden 3:1 (25:14, 25:18, 26:28; 25:17) Halle: Kantonsschule Glarus. Zuschauer: 120 - Spieldauer: 89 Min. – Schiedsrichter: P. Reumer, A. Ajid
Glaronia: Mandelbaum, Nicoli, Lenzinger, Hofacher, Portmann, Heynen, Desam, Marjanovic, Brehm, Arshinkova, de Azevedo Camargo. Coach: R. Beltramelli Filho, J. Murati
Raiffeisen Volleya Obwalden: Djuric, Garovi, Müller, Odermatt, Küchler, Capraro, Rohrer, MacKenzie, Niederberger, Krummenacher, Durrer. Coach: N. Buser.
Bemerkungen: Glaronia Duss, Zwanenburg (beide verletzt), Sacher (krank), Aebli. Volleya Obwalden ohne Lehnen Becker
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