Die Glarner Volleyballerinnen holen im Toggenburg die erwarteten Punkte, tun sich aber ausserordentlich schwer.
Vielleicht lief es zu Beginn allzu leicht, denn die Gäste aus dem Glarnerland, die von der Tabellenlage als Favorit antraten, stiessen auf wenig Widerstand. Als Glaronia mit 19:8 in Front lag, durfte man bereits auf einen leichten Sieg hoffen, denn nichts stimmte zusammen im Team von Trainer Marcel Erni. Gegen Ende des ersten Umgangs rückten Toggenburg jedoch auf, und eigentlich hätte dies ein Warnschuss sein müssen.
Glaronia verliert die Nerven
Toggenburg verzichtete nun auf Topscorerin Cara Lewis; an ihrer Stelle spielte Karin Keller und die Partie entwickelte eine ganz andere Dynamik. Glaronia erlebte eine unliebsame Überraschung, geriet in frühen Rückstand und konnte nicht damit umgehen. Die Nervosität nahm zu, die Fehler häuften sich und über die Diagonalposition kam nichts Zählbare. Ganz anders bei Toggenburg. Dort trumpfte Kortlyn Henderson gross auf, riss das Spiel an sich und war in der Folge nicht mehr tu stoppen. Der Glarner Block wirkte hilflos und desorientiert. So dominierend die Glarnerinnen im ersten Satz gewesen waren, so schwach wirkten sie in der Folge.
Über den Kampf zurück ins Spiel
Trainer Filip Brzeziński vertraute trotz der desolaten Leistung weiterhin auf die unveränderte Stammsechs und gab den Spielerinnen eine zweite Chance, die sie in der Folge wahrnahmen. Glaronia kämpfte sich an Toggenburg heran, gewann zunehmend an Sicherheit und holte sich den dritten Satz zwar knapp, aber nicht unverdient. Fehlerlos war das Spiel keineswegs; vor allem die Pässe waren nicht optimal, so dass der Glarner Coach Juniorin Nadja Djuric auf diese Position einwechselte. Die letzten Punkte waren dann eine klare Sache für die mental doch etwas erschöpften Glarnerinnen. «Am Montag trete ich zurück», meine die Glarner Captain Ewelina Brzezińska wohl nicht ganz im Ernst, aber doch ziemlich genervt. Die Partie war bezeichnend für die aktuelle Situation in der NLA: Das Niveau ist mässig und jeder kann jeden schlagen. Von daher haben die Glarnerinnen am Mittwochabend zuhause gegen Volley Lugano intakte Chancen.
Raiffeisen Volley Toggenburg - Raiffeisen Volley Glaronia 1:3 (18:25, 25:14, 23:25, 21:25) – Rietstein, Wattwil - 200 Zuschauer – Spieldauer: 93 Min. – Schiedsrichter: M. Wüthrich, Ch. Schemeth.
Toggenburg: Werfeli, Spiess, Ishikawa, Joos, Henderson, Keller, Petris, Lewis, Suriano, Schoop, Schnegg. Coach: M. Erni, P. Brunner
Glaronia: Brzezińska, Mazzoleni, Wilhite, Szczyrba, Helm, Bulajic, Addiechi, Djuric, Egger, Behluli. Coach: F. Brzeziński, G. Aebli.
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