Nach der Niederlage in der Vorrunde wollten es die Glarner Volleyballerinnen zu Hause besser machen, doch der Versuch misslang unter unglücklichen Umständen.
Cheseaux mit beeindruckendem Start
«Der erste Satz war zum Vergessen, die Gegnerinnen haben uns schwindlig gespielt», resümierte Glaronias Libera Camila Addiechi, und der Rückstand war rasch so gross, dass der Satzgewinn unmöglich wurde. Dank einer starken Serviceserie und mit der richtigen Einstellung schafften es die Einheimischen trotzdem noch, den einen oder anderen positiven Akzent zu setzen, aber sie waren in Rücklage – anders als geplant. Die Glarner Libera wurde stark unter Druck gesetzt, hielt diesem aber Stand. «Man konnte in der Annahme nie wirklich durchatmen,» meinte sie, «und wenn ein Fehler passiert, ist dies ein mentale Herausforderung – man muss diesen ausblenden können, denn bestimmt wird man mit dem nächsten Ball wieder anserviert.»
Glaronia zurück im Spiel
So schwach die Glarnerinnen zu Beginn aufgetreten waren, so dominierend wirkten sie im zweiten Umgang: Die Aussenangreiferinnen schienen ein Rezept gegen den Waadtländer Block gefunden zu haben und lieferten wertvolle Punkte. Glaronia konnte sich deutlich von den Gästen absetzen; wenn Passeuse Nadja Djuric öfters die Mittelblockerinnen eingesetzt hätte, wäre noch mehr möglich gewesen, doch dafür waren die Annahmen nicht immer gut genug. Auch wenn sich mit der Zeit wieder Fehler im Glarner Spiel einschlichen, reichte der Vorsprung zum Satzausgleich.
Teams auf Augenhöhe
Im dritten Umgang schien Cheseaux zu seinen Stärken zurückgefunden zu haben, doch Glaronia hielt dagegen und rückte Punkt für Punkt an die Gäste heran. Ivana Bulajic packte nun ihren starken Service aus, aber dann wurde Daria Szczyrba zweimal erfolgreich geblockt und der Satz ging schliesslich an die Gäste. Erneuter Rückstand für Glaronia, den es erst einmal zu verdauen gab. Ähnlich ausgeglichen gestaltete sich der vierte Satz, wobei jetzt Glaronia stark servierte und sich beide Teams einen harten Kampf um jeden Ball lieferten. Das Publikum trieb die Glarnerinnen an, ein Entscheidungssatz war in Griffweite.
Fataler Entscheid
23:23 Punkte war der Spielstand, Cheseaux Angreiferin berührte offensichtlich das Netz und die Glarnerinnen feierten bereits den Satzball. Der Schiedsrichter sah es anders und gab den Punkt an die Gäste «Es war ein krasser Fehlentscheid, der uns das Genick brach. Ich bin frustriert, dass der Schiedsrichter den Linienrichter ignoriert hat, der die Berührung der Antenne gesehen hatte,» kommentiere die enttäuschte Glarner Libera nach dem Spiel. Aus Sicht des ersten Schiedsrichters sah es anders aus: Unter den Pfiffen des Publikums erläuterte er den beiden Captains, dass er eine Netzberührung gesehen habe, aber im Randbereich, in welchem diese nicht geahndet wir. Satz und Spiel und die volle Punktezahl gingen dann an die Waadtländer Gäste.
Luft nach oben
Camila Addiechi bleibt trotzdem selbstkritisch und sieht auch Verbesserungspotenzial bei Glaronia: «Wir hatten zu grosse Leistungsschwankungen, was nicht nur an der Weihnachtspause lag. Wir machten Fehler, die sich schon vorher abgezeichnet hatten und die wir nun im Training abarbeiten müssen.»
Raiffeisen Volley Glaronia – VBC Cheseaux 1:3 (20:25, 25:21, 21:25, 23:25) – Kantonsschule Glarus - 200 Zuschauer – Spieldauer: 101 Min. – Schiedsrichter: T.U. Nguyen, D. Zindel
Glaronia: Brzezińska, Mazzoleni, Wilhite, Szczyrba, Helm, Bulajic, Addiechi, Djuric, Egger, Behluli, Heer, Murati. Coach: F. Brzeziński, D. Aebli.
Cheseaux: Guyot, Freymond, Attieh, Petitat, L. Casto, O. Hämmerli, D. Casto, De Rham, Gros, Trezzini, M. Hämmerli. Coach: L. Girolami, A. Petitot
Akrobatische Annahme: Libera Camila Addiechi unter den Blicken von Ivana Bulajic (10) und Ewelina Brzezińska. (Foto Jaime Fernández del Río)
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